Liebe Trekkingbegeisterte, lange liegt der letzte Blogbeitrag zurück. Das liegt vor allem daran, dass ich 6 Wochen lang durch Lappland gewandert bin. Wie es dazu kam, was ich erlebt habe, welche Ausrüstung ich dabei hatte und vieles mehr erfahrt ihr in meinem mehrteiligen Erlebnisbericht. Die einzelnen Teile werden in nächster Zeit regelmäßig hochgeladen und sind mit vielen tollen Bildern gespickt.

Ich freue mich über Kommentare und Bewertungen!  Viel Spaß beim Lesen 🙂

 

Prolog

Mitte August saß ich in meinem kleinen Zimmer in Bayreuth und beobachtete wie der Regen die kleine Stadt in ein tristes Grau tauchte. Menschen, die mit letzter Kraft ihren Regenschirm wie einen Schild gen Himmel stemmen um den Elementen zu trotzen, mischen sich als stille Begleiter in das Konzert aus Sirenen und hupenden Autos. Mein Blick wandert zurück auf meinen Schreibtisch, auf dem sich der Prüfungsstoff aus 2 Semestern in Form von Ordnern und chaotischen Papierstapeln verdichtet. Der Alltag hatte mich fest in seinem Griff.

Doch an diesem Abend war etwas anders. In mir keimte der feste Wille aus dem Alltag auszubrechen und mich in ein Abenteuer zu stürzen.

Auch diesmal sollte es eine Fernwanderung werden, wie die durch Neuseeland, aber es sollte wilder, anspruchsvoller und einsamer werden. Ich informierte mich über mögliche Ziele weltweit: Bolivien, Island, Peru, USA, Spitzbergen – und viele mehr. Doch immer stand etwas im Wege, der Flugpreis, die Jahreszeit, oder eben Eisbären, wie die in Spitzbergen.

Eisbaeren

Die Vorlesungen an der Universität würden am 15. Oktober wiederbeginnen, also plante ich meine Tour vorsorglich bis Ende Oktober 😉

Auf meiner Suche nach einer geeigneten Reisedestination las ich unzählige Reiseberichte und dann stach es mir plötzlich ins Auge „Lappland – Die letzte Wildnis Europas“. Plötzlich passte alles zusammen, es ist kalt, es ist wild und nur wenige Menschen leben im hohen Nordeuropa. Der perfekte Nährboden für ein Abenteuer. Jetzt fehlte mir nur noch eine geeignete Trekkingroute.

Jetzt lesen:  Abenteuer Lappland IV – Hüttenzauber auf dem Nordkalottleden
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Nordkalottleden

Schnell bin ich bei meiner Recherche auf den sogenannten Nordkalottleden gestoßen.  Er schlängelt sich auf ca. 800 Kilometern durch den nördlichen Teil Norwegens, Finnlands und Schwedens und verläuft dabei stets oberhalb des Polarkreises. Startpunkt des Nordkalottruta (norwegisch) ist der Ort Kautokeino im norwegischen Verwaltungsbezirk Finnmark. Er führt dann über Finnland, wo er Kalottireitti heißt, zum Drei-Länder-Eck. Von dort aus bewegt er sich stets im schwedisch-norwegischen Grenzgebiet, um dann in Sulitjelma (Norwegen) oder alternativ in Kvikkjokk Schweden zu enden.

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Flagge der Sámi – Teilweise werden die Grenzen Lapplands mit dem Siedlungsgebiet der Samen gleichgesetzt

Ich sah mich schon vor meinem geistigen Auge durch das weite, menschenleere Fjell wandern, stets umringt von Rentierherden und der kühlen Luft des hohen Nordens. Mein Problem war nur, dass es bereits Mitte August war und die offizielle Saison auf dem Nordkalottleden nur bis Mitte September ging.

In einem Zeitraum von 2 Wochen musste ich noch die Tour planen, notwendige Ausrüstungsgegenstände kaufen, neue Wanderschuhe einlaufen und mich um die Flüge kümmern – Dies sollte sich im Nachhinein als sehr ambitioniert herausstellen.

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